Mehrspuraufnahmen mit Hindenburg

Wer meinen Blog verfolgt und ab und zu in den Podcast rein hört, weiß, dass ich mir Mühe gebe, bestmögliche Audio-Qualität zu liefern. Wichtig ist natürlich die Hardware, aber auch der folgende Schnitt sollte passen. Wichtig dabei ist meiner Meinung nach, dass man die einzelnen Spuren (im Idealfall eine pro Mikrofon) im Nachhinein anpassen kann. Wieso? Vielleicht hat eine Person leiser gesprochen als andere und man will den Pegel angleichen? Außerdem ist es schwer für verschiedene Stimmen eine einzige Equalizer-Einstellung zu finden. Wir halten fest: Bei Audio-Aufnahmen sollte jeder Sprecher eine eigene Spur im Recording haben.

Es ist kein Geheimnis, dass ich die Aufnahme-Software Hindenburg Journalist Pro gerne nutze. Die Software ist einfach, intuitiv und liefert super Qualität. Es gibt viele verschiedene Ausgabeformate, Podcasts kann man mit verschiedenen Tags versehen, Kapitel anlegen und die Ausgabe ist meines Wissens sogar kompatibel mit den Richtlinien des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks… um es kurz zu machen: das Programm kann noch mehr, als ich eigentlich brauche (Dauert wohl noch, bis unser Podcast in der ARD läuft…). Der Haken: Es kann keine Mehrspuraufnahmen und gibt auch kein Summensignal aus, welches ich für das Live-Streaming nutzen könnte. Ich habe zwar eine Lizenz, aber einige Zeit dümpelte das Programm bei mir vor sich hin und kam nur zum Einsatz, wenn ich mal was mit dem Field-Recorder aufgenommen hatte, denn der gab mir jedes Mikro in einer eigenen Spur aus.

Paketinhalt zeigen führt einen bei Apples proprietären Formaten zu den Rohdateien

Paketinhalt zeigen führt einen bei Apples proprietären Formaten zu den Rohdateien

Als ich meinem Podcast-Mitstreiter Matze das Problem ein mal klagte und schilderte, dass ich mich genötigt fühle mit Garage Band aufzunehmen UND zu schneiden schaute er mich verdutzt an. “Wieso nimmst du nicht die Rohdateien aus Garageband?”. Na weil sich die nur als mp3 oder AAC speichern lassen und dann auch nicht jede Spur einzeln… Und dann öffnete er mir die Augen. Die Lösung ist ganz einfach. Wie viele andere Apple Programme speichert Garage Band in einem proprietären Format. Was ich nicht wusste, ist dass ein Rechtsklick auf die gespeicherte Datei Zugriff auf die Rohdaten erlaubt. Zauberwort: Paketinhalt zeigen. Die einzelnen Spuren finden sich, je in einer eigenen Datei im Ordner “Media” in dem Paket. Hier könnt ihr dann einfach die *.aif Dateien raus nehmen und in jedes beliebige Audio-Programm einfügen.

Mein Fazit: Garageband hat viele Vorteile. Es ist bei neuen Macs kostenfrei dabei (soweit ich weiß), beherrscht Mehrspuraufnahmen und gibt ein Monitorsignal aus, welches in andere Programme geroutet werden kann. Wenn ihr, wie ich, andere Programme für den Schnitt bevorzugt, habt ihr die Möglichkeit, problemlos auf die Rohdateien zuzugreifen. Natürlich nutzt man dann zwei Programme und Manchen ist das vielleicht zu umständlich, aber für mich ist es die Lösung, nach der ich lange gesucht habe.

Solltet ihr noch Fragen haben: schreibt einen Kommentar, ich freue mich. Oder hört einfach mal rein bei unserem Podcast!